Kassel - Hann.- Münden - Göttingen

Kassel Hbf 166,2
Niedervellmar
Ihringshausen 157,6
Kragenhof
Speele 151,4
Wilhelmshausen
Hannoversch- Münden 193,5
Volkmarshausen
Oberscheden
Dransfeld
Göttingen
Die kurhessische Regierung und das Königreich Hannover beschlossen 1852 den Bau der Bahnstrecke Kragenhof – Kassel als letztes Teilstück der sogenannten hannoverschen Südbahn (Hannover - Kreiensen - Göttingen - Dransfeld - Hann. Münden - Cassel). Zwischen Göttingen und Hann.- Münden entstand eine steigungs- und kurvenreiche Strecke, die noch bis in die 60er Jahre den Schiebebetrieb erforderlich machte. Die topographisch günstigste Variante entlang Leine und Werra kam für den König nicht infrage, verlief dieser Teil doch bei Eichenberg bereits in Hessen!
Am 23. September 1856 wurde der Abschnitt Cassel- Hann- Münden in Betrieb genommen.
Nach der Vereinigung Deutschlands 1866 baute Preussen eine Strecke von Göttingen über Eichenberg nach Bebra.

Seit 24. April 1872 benutzen die Züge der Halle-Cassler- Bahn, über Eichenberg kommend, die Gleise der Südbahn ab Hann Münden mit. Dieser Abschnitt wurde deshalb auch von Anfang an zweigleisig ausgebaut. Damit entstand für den Nord-Süd-Verkehr eine neue, günstige Alternative: von Göttingen über Eichenberg nach Hann. Münden/Cassel (Karte). Die alte Südbahn verlor in der Folge einen großen Teil des Fernverkehrs. Trotzdem fuhren auch in den fünfziger Jahre noch Fernzüge über Dransfeld. Bekannt ist der spektakuläre Unfall des Gliedertriebzuges "Komet" am 5.2.1955 bei Volkmarshausen.
Die längere, aber auch steigungsärmere, Strecke über Eichenberg wurde 1964 elektrifiziert. Der Dransfelder Teil verlor immer mehr Verkehr, bis Anfang der achtziger Jahre der Betrieb eingestellt und die Teilstrecke Dransfeld-Göttingen sogar abgebaut wurde.
Die Strecke nach Hann.- Münden verläßt Kassel zunächst in westlicher, dann in nördlicher Richtung entlang des Rangierbahnhofes und schwenkt letztlich in einem weiten Bogen nach Osten. Der von 132 110 gezogene Schnellzug D1055 (Düsseldorf-Leipzig) hat gerade den Hauptbahnhof verlassen. Das Bild entstand am 27. Mai 1990 von der "Tannenwäldchenbrücke", ein seit Generationen beliebter Standort für Eisenbahnfreunde und solche, die es noch werden wollen (oder sollen ;-)
Der Blick in die Gegenrichtung- allerdings nicht von der Brücke herunter, sondern von dem ehemaligen Fußweg zur Angersbachstrasse. Am 31. Mai 1981 hatte 103 116 die Aufgabe, den D371 "Schweiz-Express" von Hamburg nach Kassel zu bringen. Links im Bild die Abstellanlage für Reisezugwagen, auch "Kippe" genannt.
Zwischen Döllbachaue und Schenkebier Stanne verläuft ein Fußweg unmittelbar neben den Gleisen der Südbahn. Von ihm aus hat man einen wunderbaren Blick auf den Rangierbahnhof und alle Strecken nach Norden und Westen. Genau hier entstand auch im Jahr 2007 die Aufnahme vom cantus- 428 552.
Die Strecke nach Hann.- Münden verläßt Kassel zunächst in westlicher, dann innördlicher Richtung entlang des Rangierbahnhofes und schwenkt letztlichin einem weiten Bogen nach Osten. Dieser von einer 112 gezogene Schnellzug hat das Vorfeld des Rangierbahnhofes erreicht und wird bald im Hauptbahnhof einlaufen.
Zwischen 1957 und 1970 wurde die Holländische Straße zwischen der damaligen Endschleife der Straßenbahnlinie 1 und Schäferwerg vierspurig ausgebaut. Im Zuge dieses Ausbaues entfielen auch zwei Bahnübergänge. Hier sehen wir einen Schnellzug, von Hann- Münden kommend, wie er die fertiggestellte, aber noch nicht eröffnete B7 überquert. Aufgenommen hat das Bild Helmut Först, seinerzeit der Fotograf der BD Kassel. Es befindet sich in der Sammlung der Eisenbahnfreunde Kassel e.V.
Zwischen den Stationen Niedervellmar und Ihringshausen wurde dieser Schnellzug am 19. September 1982 aufgenommen. Kurze Zeit später wurde dieser Abschnitt viergleisig ausgebaut.
Wenige hundert Meter weiter Richtung Osten kam mir dieser klassische Schnellzug mit einer 110 vor die Linse. Wie bereits oben erwähnt ist dieser Bereich heute durch den viergleisigen Ausbau nicht mehr wiederzuerkennen.
Das ist er also, der viergleisig ausgebaute Abschnitt. Ein neuer IR (nur die Zuggattung, nicht die Fahrzeuge ;-) fährt Richtung Hannover und passiert das Kreuzungsbauwerk in Ihringshausen West (Frühjahr 1989)
Blick vom (fast) selben Punkt auf die Gegenrichtung. Der IR kommt diesmal aus Hannover und passiert das Kreuzungsbauwerk in Ihringshausen West (Frühjahr 1989). Wer die Stelle heute aufsucht, wird den Zug vor lauter Bäumen nicht mehr finden.
Der "Westerländer Eilzug" beim Anstieg aus dem Fuldatal im Jahr 1982.
Die Kragenhöfer Fuldabrücke auf alten Postkarten
Am 29. Juli 1982 hat 112 488 den E3499 am Haken.
Am 22. Mai 1989 zieht eine unbekannte 103 den IR1580 (Kassel ab 17:10 Uhr) Richtung Hamburg. Dieser Zug wird in Kürze auf das neue IR- Wagenmaterial umgestellt werden.
Am 15. Januar hat 103 176 ihr Fahrtziel Kassel fast erreicht. Dieser IR ist bereits aus den neuen Wagen gebildet.
Zwischen Kragenhof und Speele verläuft die Strecke sehr fotogen am Hang im Fuldatal. 112 504 hat am 2.2.1981 einen Schnellzug nach Bremerhaven am Haken.
In der Gegenrichtung kommt ein Eilzug aus Westerland (!) hinter der schönen 110 450 (mit Schürze und Pufferverkleidung).
Regionalexpress Kassel-Halle bei der Durchfahrt durch Speele, Oktober 2003
Privater Fernverkehr mit Connex: Im Jahr 2003 überraschte Connex mit der Ankündigung, einen Fernzug von Köln über Giessen, Kassel, Halle und Berlin nach Rostock und zurück fahren zu wollen. Am 4. Juni war die Premierenfahrt, am 27. Oktober wurde das Angebot allerdings wieder eingestellt. Das Bild vom 12. Oktober 2003 entstand bei der Ausfahrt des Kölner Zuges aus dem Bahnhof Speele.
Privater Fernverkehr mit Connex: Im Jahr 2003 überraschte Connex mit der Ankündigung, einen Fernzug von Köln über Giessen, Kassel, Halle und Berlin nach Rostock und zurück fahren zu wollen. Am 4. Juni war die Premierenfahrt, am 27. Oktober wurde das Angebot allerdings wieder eingestellt. Das Bild vom 12. Oktober 2003 entstand bei der Ausfahrt des Kölner Zuges aus dem Bahnhof Speele.
In 1981 befanden sich die 103 noch fast im Ablieferungszustand. Schürzen und Pufferverkleidungen sind noch vorhanden. Dieser Schnellzug fährt am 1. Februar 1981 nach Süden, Richtung Kassel, Frankfurt, Basel.
Wilhelmshausen 23. April 2016:
Wilhelmshausen 23. April 2016
Wilhelmshausen 20. April 2016
Wilhelmshausen 20. April 2016
Wilhelmshausen 20. April 2016
Bei der gleichen Sonderfahrt entstand dieses Foto am Bahnübergang der Bundesstraße 3.
Dieser Güterzug verläßt gerade den Bahnhof Hann- Münden und überquert die Werra Richtung Dransfeld (Foto: John Price)
Das Bild von W. Gronwald zeigt 01 223 vor D284 beim Haltepunkt Hann- Münden Nord im September 1958. Dieses und weitere sehr schöne Bilder von der Hannoverschen Südbahn findet man im Archiv der Eisenbahnstiftung.
Der WEGMANN- Dampftriebwagen DT54, DT55 oder DT56 auf Probefahrt bei Scheden. Aufnahme vom RVM 1936, Veröffentlichung freundlicherweise genehmigt von www.eisenbahnstiftung.de.
Anlässlich einer Sonderfahrt am 26. Mai 1984 fuhr nochmals ein Schienenbus auf der Südbahn bis Dransfeld, hier am Volkmarshäuser Tunnel (Südseite) aufgenommen. Am Nordausgang dieses Tunnels entgleiste 30 Jahre zuvor der "Komet".
Bei der selben Sonderfahrt entstand dieses Foto am Bahnübergang der Bundesstraße 3.
Der Kilometerstein verrät es: schon 10 Jahre zuvor, am 21. Mai 1974, nahm ich hier die 044 155 vor N2503 auf.
Erneut der WEGMANN- Dampftriebwagen auf Probefahrt, diesmal bei der Einfahrt nach Scheden. Aufnahme vom RVM 1936, Veröffentlichung freundlicherweise genehmigt von www.eisenbahnstiftung.de
Der selbe Einschnitt im Jahr 1980. Noch liegt ein Gleis ...
Schrankenposten am Rischenkrug im Zuge der Bundesstrasse 3.
Zum Schluß ein Ausschnitt aus der Karte "Übersichtsplan des Direktionsbezirks KASSEL, Zustand am 1.10.1955" mit Fokus auf den Abschnitt Göttingen-Dransfeld-Kassel.


Links zum Thema:

Hannoversche Südbahn

Kursbuchstrecke 257

Königreich Hannover, dem Link "Staatsbahn" folgen


Literatur:

Dr. Stefan Vockrodt: "Göttingen springt", erschienen in Heft 6 der Eisenbahn Geschichte der DGEG


Volker Credé, Kassel, im Dezember 2020