Kraftwerk Kassel

Im Jahr 1955 ging das Kraftwerk Kassel in Betrieb. Es liegt im Süden von Kassel an der Dennhäuser Straße und wurde seinerzeit als Gemeinschaftskraftwerk von der Preußen-Elektra und den Städtischen Werken Kassel betrieben. Brennstoff war vorwiegend Braunkohle aus der Region, z.B. von der Zeche Hirschberg am Meißner. Die Gleisanlagen des Kraftwerks waren (und sind noch heute) über das Werksgleis der ehemaligen Waggonfabrik Credé an den Bahnhof Niederzwehren angeschlossen. Interessantes Detail: diese Gleise wurden nach Aussage eines Zeitzeugen in der örtlichen Tageszeitung (Bernd Geselle in der HNA vom 24. März 2022) bereits in den dreißiger Jahren verlegt und dienten dem Materialtransport zu einem Depot der Wehrmacht. Noch ist unklar, ob auch Baustoffe für die Bergshäuser Autobahnbrücke über die Strecke transportiert werden sollten oder sogar transportiert wurden. Bereits um 1941 fanden erste Arbeiten an den Pfeilerfundamenten statt.
Zur Grundausstattung der Kraftwerkseisenbahn gehörten seinerzeit drei HENSCHEL- Dieselloks DH240 (siehe Tabelle unten).
Das Kraftwerk Kassel in seiner heutigen Form als Fernwärmekraftwerk von E.ON und Stadtische Werke. Der Blick geht von Waldau aus über die Fulda gen Westen.
27.12.1984: Lok 3 vor der Kulisse des Kraftwerkes
9. Oktober 1986: Lok 1 rangiert an der Knorrstraße
August 1984: Werklok rangiert zwischen Kraftwerk und Niederzwehren.
Lok 3 auf dem Weg zum Kraftwerk, aufgenommen am 27.12.1984 in der Nähe der Straße "Am Krappgarten". Im Hintergrund die ehemalige Waggonfabrik Credé.
Im Kraftwerk am 27.12.1984
Lok 3 in der Nähe des Kraftwerkes, 27.12.1984
Endstation für Lok 2: Röttger Recycling in Kassel- Bettenhausen. Nach ihrer Zeit beim Kraftwerk Kassel war die Lok im Bereich des Unterstadtbahnhofes eingesetzt und bediente die Gleisanschlüsse der Firmen Wegmann und Thyssen Henschen (Werk Rothenditmold).
Braunkohlelieferung für das Kraftwerk Kassel: 294 234 bei der Abfahrt in Epterode am Meißner am 10.10.2002
Der selbe Zug befindet sich hier auf der Strecke nach Kassel.
Von Niederzwehren aus wird der Zug in den Gleisanschluß des Kraftwerks geschoben.
Die Loks des Kraftwerkes Kassel:
Lok
Typ
Hersteller/Fabriknummer
Lieferjahr
Verbleib
1 DH240B Henschel/29708 1958 Eschweiler Röhrenwerke
2 DH240B Henschel/29967 1959 Röttger Recycling, Kassel- Bettenhausen
3 DH240B Henschel/29968 1959 Bundestankanlagen Huttwil (Schweiz)
Die Daten der Loks stammen aus dem Buch: Henschel Lieferliste 1948-1998, erschienen beim LOK-Report, Postfach 1280, D-48002 Münster

Volker Credé, Kassel, im Juni 2006
 Fotos von Dr. Ullrich Huckfeldt (6) und Volker Credé (2)